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Alltagslyrik

Juni –> Juli

Wie Fischfutter fällt mir alles aus dem Gesicht
Ich häute mich – zum wiederholten Mal – es ist
nicht mal eine Metapher, die Metamorphose, die
Häutung ist real, weil ein Windstoß mich zu Boden
hat fallen lassen, während ich zwischen den Mahl-
steinen, die mein Leben bestimmen, zerrieben werde
und nichts von mir übrig bleibt als diese Schuppen

vielschichtig, schmerzhaft und fragil. Nach der Anfangs-
Euphorie des Ausstiegs kommt – wie im Lehrbuch – der
tatsächliche Niedergang; ich kann so viel an meinem
Mindset arbeiten, wenn sich Rahmenbedingungen nicht
ändern, wird keine Verbesserung eintreten und die Mühle
mahlt weiter und ich zerbrösele zwischen den Welten. Es
geht nicht; nur um Leistung. Es ist die Lüge der Entfaltung

des großen Potenzials, das in mich hinein gebetet
wurde ein Auftrag, den ich nicht ablehnen kann. Alles
wird bis ins Letzte ausgebeutet – warum ich nicht
mich selbst, weil das ist der Weg. Ich weiß, wovon
ich mehr brauche und weniger und nichts weiter –
einige Fäden liegen nicht in meiner Hand, sind es
alles Hirngespinste, meine Sorgen, Wünsche, Träume.

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