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Unterwegs

Miniathür VI

Nachbarschaftshilfe und Lokalpatriotismus stabil in Brotterode. Mit den Dorffahnen weht und wettert Hildegard aus dem Fenster und verscheucht uns rechtmäßig vom Parkplatz. Manfred und Reinhard huckeln mit ihren Maschinen über den Schotter an der Schanze, ein außen mit Spitze besetzter schwarzer Schmetterling fliegt auf.

Trommel-, Klangschalen-, und Alublechklänge begleiten uns rund um die Alte Eisenbahnbrücke. Der Weg ist ausgewaschen, es plätschert hier und da – der Wetterzauber scheint bewehrt. Kunstvoll und künstlich angelegt lockt der Wasserfall im Trusetal nicht den Regen, sondern die Leute. Die meisten bleiben befriedigt unten, kühl tropft das Eis und Aperol. Dem Springkraut und uns gefällt das. Oben lassen wir uns mit Bratwurstduft und Sprühwasser benebeln.

Mit erfrischten Füßen geht es dann durch Elmenthal. Akkurat ruhen hier die Steine schwarz und weiß in ihren Gärten, die Geranien in den bunten Blumenkübeln und die Wäsche wackelt duftend auf der Leine. Kois drehen stoisch ihre Runden im Teich von Hans-Georg Maaßens Wahlkreisbunker unbeeindruckt vom Industrial Chic in Rostbraun.

Nach dem Aufstieg begrüßen uns tückische Mücken am Wallenburger Turm und machen uns die Pause madig. Doch endlich kommt mein Conni-Moment und es gibt einen Wanderstempel auf den Unterarm. Willkommen im Club der queeren Wandersocken. Viel cooler noch als ich, düst Friederich mit seinem Trabi um die Kurve. Aber so sexy legs wie wir, die hat er nicht.

Mountainbike-Man brettert über den Kies und glatt vorbei an Himbeerheaven. Wir sammeln uns zwei Dosen voll und sind gestärkt für Hermannsblick und Mommelstein. Durch grasig-dorniges Gestrüpp schlagen wir uns durch zum Grand Finale, bis rauf zur Schanze Inselberg. Nur echt mit Sven Hannawald-Pose und mähendem Schanzenschaf!

Die Schuhsohle ist durchgelaufen, es kann also nach Hause gehen.

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